Sichtungskarte MustafaAm Samstagmittag erreichte uns der Anruf von Marie aus Essen: ihr Pflegehund Mustafa hatte sich erschreckt, als Herrchen beim Spaziergang stolperte, hinfiel und ihm dabei die Leine aus der Hand rutschte.
Der schüchterne Rüde hatte sofort reißaus genommen und war verschwunden.

Wir rieten zur Ruhe, zu Hause alles offen zu lassen, damit der Hund zurückkommen kann, parallel die üblichen Stellen (Tasso, Polizei, Tierheime usw.) zu informieren und gaben erste Tipps zum Verhalten in einer solchen Ausnahmesituation.
Unsere Hoffnung war, dass die Fellnase ggf. abends heim kommt, wenn es ruhiger ist. Das hätte auch fast geklappt, wenn nicht ein Radfahrer versucht hätte, den Hund einzufangen.
In der Zeit bis Montagmorgen wurden Flyer verteilt. Klar war, dass hier kein Suchhund zum Einsatz kommen konnte, denn Mustafa wurde immer wieder gesehen. Er war mobil und am Geschirr hing nur ein kleines Stück Restleine.Mustafa erschöpft zu Hause
Wir empfahlen Schleppen von den Sichtungsorten nach Hause zu legen und Futterstellen einzurichten. Hierbei unterstützte auch der Tierrettungsdienst Schütz am Sonntag vor Ort.

Nach einer weiteren Sichtung am Montagmorgen in einem Waldstück, fuhr die Pflegefamilie an diesen Ort. Der Hund hatte dort Wasser und Schatten, also lag die Vermutung nahe, dass er dort bleiben würde.
Am späten Nachmittag starteten wir gemeinsam mit Frauchen und Herrchen eine Flyeraktion im vermuteten Gebiet. Mustafa hatte sich nicht noch einmal gezeigt und wir hofften schnell neue Sichtungsmeldungen zu bekommen.

Mustafa "hinter Gittern"Dann meldete eine Bekannte der Familie eine Sichtung mitten in diesem Bereich. Schnell postierten wir Frauchen dort und instruierten sie, wie sie sich bei Annäherung des entlaufenen Hundes verhalten sollte.
Gerade als wir aufbrechen wollten, um Burger als Geruchsverstärker zu holen, rief Marie durchs Telefon: „Ich hab ihn!“.
Jetzt musste es schnell gehen, denn Mustafa war so verängstigt, dass er bereits den Rückwärtsgang antrat. Frauchen hatte ihn jedoch doppelt gesichert, war aber nicht in der Lage aufzustehen, denn sie hatte die Leine zusätzlich um ihren Körper gewickelt.
Wir befreiten die Beiden aus ihrer misslichen Lage und kurze Zeit später saß Mustafa bereits in der sicheren Box in unserem Auto.

Alle Anwesenden fielen sich erschöpft und glücklich in die Arme.

Nachdem wir alle nach Hause gebracht hatten, war der Rüde sofort wieder „der Alte“ und kuschelte mit Frauchen, was das Zeug hält.
Er bekam Wasser, kleine Portionen Futter und viel Liebe.Mustafa in der Box

Inzwischen erholen sich alle vom Schreck und sind froh über den glücklichen Ausgang.

Vielen Dank Marie für euer Vertrauen in uns und natürlich an alle, die mit Tipps und Hinweisen zur Sicherung beigetragen haben.

 


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