OrelieEin Auftrag, der uns diesmal über unser K-9 Tiersuche-Gruppe erreichte. Ein Fall von: da kennt einer, der einen kennt u.s.w 😉

Orelie, eine Grand Basset Griffon Vendéen- Hündin, war der Mutter der Besitzerin beim Spaziergang entlaufen. Die jagdlich sehr ambitionierte Hündin war noch dazu mit einer Leine am Halsband unterwegs. Beim abendlichen Spaziergang fand sie die Wildspur interessanter und entschwand.

Unser Einsatz führte uns ins schöne Sauerland. Dort hin hatten selbst wir einige Kilometer  Fahrt. Endlich angekommen, machten wir uns direkt auf den Weg, denn es war schon spät…

Der Weg, der uns erwartete, war nicht nur unwegsam, es fing auch noch an zu frieren, so dass die feuchten, am Boden liegenden Äste, schnell glatt wurden. Das machte es nicht gerade leichter, durchkämmten wir doch bei unserer Suche so manches Unterholz. Es ging Berge hoch, Berge runter, durch Büsche, über Wiesen, vorbei an Wildschwein-Plätzen und Reh-Futterstellen. Später überquerten wir ein abgeholztes Feld und die dort liegenden Baumstämme und kamen schließlich zu einem Tannenwäldchen, das in der Dunkelheit undurchdringbar schien. Nur für uns, nicht für einen Hund… eine vage Anzeige von Feline, aber Orelie war nicht auszumachen.

Ich musste Feline schließlich aus der Suche nehmen. Wir liefen noch zur Jagdhütte der Familie und empfahlen dort eine Wildkamera zur Überwachung zu installieren. Leider hatten wir in dieser Nacht keinen Erfolg, konnten aber mit Sicherheit sagen, dass Orelie nicht mit der Leine festhängt.

OrelieAm Folgetag kamen die Besitzer von Orelie aus dem Urlaub und von da an telefonierten wir täglich über weitere Schritte. Ich kümmerte mich um die Suchanzeigen im Internet, besprach mit der Familie mögliche Futterstellen und weiteres Vorgehen. Wir verabredeten fürs Wochenende erneut in den Einsatz mit Suchhunden zu gehen, da es noch immer keine Sichtung von der Hündin gab. Wir holten uns Verstärkung aus K-9 Kreisen. Am Sonntag dann der zweite Einsatz. Leider ergab auch dieser nichts Neues, so dass es weiterhin Warten hieß. Wir unterstützen die Familie moralisch so gut es ging.

Am Donnerstag dann ein Anruf, die Besitzerin Kerstin war außer sich vor Aufregung, Orelie war vom Förster auf dem abgeholzten Feld gesehen worden und in Richtung Tannenwäldchen unterwegs gewesen. Ich hatte Gänsehaut und fast fehlten mir die Worte. Kerstin eilte zum Sichtungspunkt. Leider trafen sie zu spät ein und Orelie war schon wieder weg.

Wieder warten…

Am Samstag dann, als ich morgens wach wurde und ich das Handy einschaltete, hatte ich bereits mehrere Anrufe und Nachrichten. Eine davon: „Wir haben sie, es geht ihr gut!“ und ein Foto dazu. Mir kullerten die Tränen übers Gesicht und schnell rief ich Kerstin an, die mir davon berichtete, dass ihre Fellnase morgens einfach auf das Grundstück der Eltern gestiefelt kam. Zum Glück hatte es der Papa bemerkt und hielt sich an unsere Empfehlung. Orelie war schon wieder dabei zu gehen, als er sie freundlich einlud mit ins Haus zu kommen. Das tat sie dann auch und er rief Kerstin an, um ihr mitzuteilen, dass sie ihren Hund abholen kann.

Sie hatte ein paar Zecken gesammelt, stank fürchterlich und hatte Hunger, aber sie war okay. Mit dem festen Stuhlgang dauerte es etwas und auch geschlafen hat sie ein paar Tage. 😉Orelie

Was waren wir happy! 🙂 Waaaahnsinnn… zwei Wochen hatte uns die Maus so richtig auf Trapp gehalten und war uns schon richtig ans Herz gewachsen. Als wir sie dann auf dem K-9 Mantrailing Schnuppertag kennenlernen durften, war es irgendwie, als kennen wir sie schon lange. Sie ist eine ganz besondere Hündin und hat ganz schnell einen Platz in meinem Herz erobert. 🙂

Übrigens: Leine und Halsband hatte sie bei ihrer Rückkehr nicht mehr an…