Worum geht es eigentlich beim Mantrailing?
Das funktioniert nur, wenn eine Person (Trainer) den Trail legt (die Versteckperson bis ca. 10-20m vor das Versteck bringen) und dann den Trail begleitet. So kann der Trainer dann aktiv auf das Verhalten des Such-Teams Einfluss nehmen.
Woran erkenne ich die Schwierigkeit von einem Trail?
Die Schwierigkeit des Trails bemisst sich nicht an der Länge des Trails, sondern an der Anzahl der Kreuzungen (Abzweige), am Gelände, am Alter des Trails und an eingebauten Schwierigkeiten.
Für Anfänger eignen sich am besten s.g. Treppentrails, also rechts, links, rechts oder links, rechts, links. Untergrundwechsel werden erst später eingebaut (Weg/Wiese, Pflaster/Schotter usw.).
Die Versteckperson sollte im Versteck nicht offensichtlich zu sehen sein, denn so lernen die Hunde nur nach „Sicht“ zu suchen. Das macht hinterher die Personenunterscheidung schwierig. Sobald der Hund verstanden hat, kann ein Anzeige-Verhalten (z.B. Vorsitzen) trainiert/geformt werden.
Anfängerfehler
Bitte vermeidet unbedingt am Anfang ein „U“ (geradeaus, rechts, rechts, geradeaus, parallel zum Start) zu legen. Hier kann sich der Hund, je nach Windrichtung, über Witterung zur Versteckperson hinarbeiten. Unter Umständen hätte das zur Folge, dass der Trail abgekürzt wird. Das ist zwar kräfteschonend, bringt aber nicht das gewünschte Ziel.
Gerade am Anfang soll der Hund auf dem Trail bleiben und nur so ans Ziel kommen. Das erfordert auch Übung im Trail legen.
Achtet außerdem darauf, vorerst nur unkontaminierte Trails, also Trails mit Singlegeruch (keine Altspuren, keine Spurüberlagerungen) zu laufen. Das macht den Hund sicher.
Für Schwierigkeiten ist auch später noch Zeit, das läuft euch nicht weg.
Die Kommunikation
Die Kommunikation beim Trailen erfolgt ausschließlich über die Leine. Diese sollte gut in der Hand liegen, nicht zu schwer sein und zum Trail-Verhalten des Hundes passen. Unsere Trailer schwören bis auf wenige Ausnahmen auf Lederleinen. Diese haben eine gute Dehnung und gleichen so manchen Führ-Fehler aus. Mit einer Leinenlänge zwischen 8 und 10 Metern ist man recht gut beraten. Im Zweifelsfall einfach mal die Leine der Trail-Kollegen oder vom Trainer testen und erst danach entscheiden. Das erspart einem teure Fehlkäufe 😉
Eine gute Leinenspannung ist unabdingbar! Ohne Spannung auf der Leine fühlt sich der Hund alleine gelassen. Das Aufnehmen und Herausgeben der Leine kann man prima an einem Baum oder einer Laterne üben oder in Mensch-Mensch-Teams.
Auf dem Trail halten wir uns immer in einer Linie hinter dem Hund, den Hund nicht überholen. Den Trail solltet ihr immer am Laufen halten (Ausnahme: Kreuzung, denn da arbeitet nur der Hund). Die Schlaufen der Leine befinden sich immer auf der starken Seite (bei Rechtshändern also rechte Hand) Achtet auf eure Körpersprache/Körperspannung, immer aufrecht hinter dem Hund halten.
Ihr bestimmt das Trail-Tempo, nicht der Hund. Das Tempo soll immer gleichmäßig sein. Tempoänderungen des Hundes werden durch Handling der Leine ausgeglichen. Wer hinterher rennt, selbst schuld 😉 wer will schon einen 5km Trail rennen? Außerdem werden so schnell Kreuzungen/Abzweige überlaufen.
Wie sag ich’s meinem Hund?
Trail starten
Bei uns wird der Geruchsträger am Start gerne angehalten. Das übernimmt ein Helfer. Gerade für hibbelige Hunde wird der Start so „flüssiger“ und es kommt nicht unnötig zu Stress durch Tüte auf/zu, abgeben, einstecken usw. So lässt sich die Startmotivation besser ausnutzen. Nach dem Anriechen Leine rausgeben, den Hund auf keinen Fall bremsen!
Und die Belohnung?
Vermeidet es, den Hund zu tätscheln, während er frisst. Ihr würdet auch nicht gestreichelt werden wollen, wenn ihr gerade einen leckeren Eisbecher verdrückt 😉
Als Belohnung eignen sich weiche Sachen, die der Hund lange frisst oder schleckt wie Leberwurst aus der Tube, Quark im Becher. Der Oberrenner bei uns ist übrigens Babynahrung aus dem Glas umgefüllt in die Tube 🙂
Viel Spaß dabei!